„Wie viele Bekehrungen bleiben wegen des Mangels an Helfern, die sich des heiligen Werkes annehmen, in diesen Ländern noch zu wirken!“, entrüstet sich Franz Xaver um 1540 in Paris. Und wer kann heute bestreiten, dass mit „diesen Ländern“ längst auch unsere Heimat Europa gemeint ist?
„Es packt mich, wie oft, das Verlangen, in die Universitäten Europas zu stürmen, schreiend mit lauter Stimme, wie einer, der nicht mehr bei Sinnen ist; vor allem in Paris wollte ich’s alle hören lassen, deren Wissen größer ist als der Wunsch, hiervon guten Gebrauch zu machen; vor versammelter Sorbonne wollte ich’s ihnen zurufen: wie viele Seelen vom Wege des Heiles abkommen durch ihre Schuld, wie viele Seelen verlorengehen durch ihre Gleichgültigkeit“, schreibt Franz Xaver weiter.
Was im 16. Jahrhundert wahr war, kann heute nicht falsch sein: Wir dürfen nicht gleichgültig sein, wenn es darum geht, anderen Christus zu bringen und wenn es darum geht, dass andere nicht von wahren Weg abkommen. Es gibt keine größere Tat, als Christus zu bringen.
Wenn Franz Xaver heute in See stechen würde, er würde die Segel von Asien zurück gen Westen hissen. Hier in Europa, im Herzen des Abendlandes, würde er an Land gehen.
Er würde heute in Hamburg, London oder Civitavecchia vor Anker gehen und ein müdes und desorientiertes Europa neu für Christus entflammen. Ohne Kompromisse, ohne politische Korrektheit: klar, ernst und nüchtern, wie es Jesuitenmissionaren entspricht.
Franz Xaver starb mit 46 Jahren, am 3. Dezember 1552 – einsam und an Fieber erkrankt in einer Schilfhütte vor dem chinesischen Festland. Sein Beispiel bleibt. Ihm waren die Millionen Menschen nicht egal, die Christus nicht kannten. Uns sollten die Millionen Europäer nicht egal sein, denen Christus egal wird.
Was können wir tun?